Landverkehre Europa Green Logistics
25.07.2024
Daimler Truck testet Wasserstoff-Lkw im realen Betrieb
Stuttgart/Wörth - Der deutsche Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck testet seine Wasserstoff-Lastwagen in den kommenden Monaten im realen Transportalltag bei Unternehmen. Nach Erprobungen auf der Teststrecke und auf öffentlichen Straßen besitzen die Trucks nun eine fortgeschrittene Entwicklungsreife, sodass sie zur Erprobung in den täglichen Logistikeinsatz gebracht werden, wie das Unternehmen im südpfälzischen Wörth mitteilt.
Dort befindet sich das Entwicklungs- und Versuchszentrum von Daimler Truck. Während der Erprobungsphase - die etwa ein Jahr dauern soll - bekämen die Kunden auf diese Art früh die Möglichkeit, Praxiserfahrung im Transport mit Brennstoffzellen-Lkw zu sammeln.
Gleichzeitig erhalte das Entwicklungsteam Erkenntnisse über den Betrieb unter realen Bedingungen und die Kundenbedürfnisse. Diese Informationen könnten für die Serienentwicklung bis zum Ende dieses Jahrzehnts verwendet werden, hieß es.
Die Leistungsfähigkeit des Lastwagens mit Brennstoffzellensystem ist Daimler Truck zufolge vergleichbar mit konventionellen Diesel-Sattelzugmaschinen für den Fernverkehr. Er hat demnach zwei Wasserstofftanks und eine Reichweite von gut 1.000 Kilometern.
Daimler-Truck-Chef Martin Daum sieht in der Erprobung einen wichtigen Schritt in Richtung Serienreife. Er mahnte aber: "Leistungsfähige CO2-neutrale Fahrzeuge allein werden nicht genügen, um den nachhaltigen Transport zum Erfolg zu führen." Dafür sei unter anderem auch eine entsprechende Tank- und für E-Fahrzeuge auch Lade-Infrastruktur erforderlich. Von Politik und Energieunternehmen forderte er daher europaweit mehr Engagement.
Beim Übergang vom Verbrennermotor zu neuen Antrieben setzt Daimler Truck wie andere Hersteller auch auf Batteriefahrzeuge. Der Lastwagen eActros 600 soll Ende des Jahres in Serienproduktion gehen. Der Lkw schafft demnach 500 Kilometer ohne Zwischenladen. Im April konnte Daimler Truck einen Erfolg beim Schnellladen vermelden.
Außerdem engagiert sich das Unternehmen beim Ausbau von Ladesäulen. Ziel des Unternehmens ist, in den Kernmärkten Europa, USA und Japan bis 2039 nur noch Neufahrzeuge anzubieten, die während der Fahrt kein klimaschädliches Kohlenstoffdioxid (CO2) ausstoßen. Der Hersteller zählt sich zu den weltweit führenden Branchenunternehmen und beschäftigt mehr als 100.000 Menschen. cri/cs (APA).