Landverkehre Europa
31.07.2024
Intelligentes Gesamtkonzept für klimagerechten Güterverkehr
ÖKOLOGISIERUNG DES GÜTERVERKEHRS
Das politische Ziel klimaschonender (Güter-)Mobilität erfordert massive Investitionen in die Dekarbonisierung. Die dazu notwendigen Rahmenbedingungen (Förderungen, Infrastruktur, rechtliche Grundlagen) müssen ressortübergreifend und gemeinsam mit der Logistikbranche und den entscheidenden Stakeholdern (Energiewirtschaft, Infrastrukturbetreiber) erarbeitet und regelmäßig evaluiert werden.Wer die vorliegenden, wissenschaftlich belegten Fakten und Szenarien im Bereich Güterverkehr und Klimabelastung ernst nimmt, muss jetzt handeln. Der Fokus ist dabei auf die Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs zu richten, der aktuell und auch in absehbarer Zukunft jedenfalls über 60 Prozent des Güter- verkehrsaufkommens zu stemmen hat:
Will man die Klimaziele im Güterverkehr erreichen, muss man die Straße als wichtigsten Verkehrsträger dekarbonisieren. Wesentliche Stellhebel dafür sind:
- die Erarbeitung einer verbindlichen Roadmap zur Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Branchen,
- das kontinuierliche Monitoring der Roadmap mit dem Ziel einer umgehenden Integration neuer Entwicklungen,
- der Aufbau einer flächendeckenden europäischen Lkw-Lade- und Tankinfrastruktur,
- Investitionen in die technologieoffene Forschung und Entwicklung alternativer Antriebe,
- die Abfederung von Investitionskosten durch zweckgebundene Verwendung von LKW-Maut, MÖSt etc.
- die Zulassung aerodynamisch optimierter und damit energieeffizienterer Fahrzeuge,
- die Vermeidung von Verkehrsüberlastungen durch die Anpassung von Fahrverboten.
Die nach wie vor begrenzten Potenziale der Schiene müssen durch gesetzliche, technische, rechtliche und wirtschaftliche Maßnahmen auf das maximal mögliche ausgeweitet werden. Dazu zählen
- der Abbau bürokratischer Hürden,
- eine verstärkte Marktorientierung und höhere Verlässlichkeit der Unternehmen im europäischen Schienengüterverkehr.
- die Harmonisierung technischer und rechtlicher Standards im europäischen Schienengüterverkehr,
- die Formulierung und konsequente Verfolgung realistischer Modal-Split-Ziele durch die österreichische Verkehrspolitik.
MULTIMODALER AUSBAU DER TRANSEUROPÄISCHEN NETZE
Die Logistikbranche unterstützt das politische Ziel der EU und der aktuellen Bundesregierung, die transeuropäische Netze (TEN) verstärkt multimodal auszubauen. Sämtliche Maßnahmen sind in einem zukunftsorientierten, intelligenten und integrierten Gesamtkonzept zusammenzuführen, das alle Verkehrsträger einschließt und auf nationaler und EU-Ebene die darüber hinaus notwendigen Rahmenbedingungen schafft. Dazu zählen
- die Förderung innovativer und umweltfreundlicher Logistiklösungen,
- die Schaffung einer modernen und effizienzfördernden Gesamt-Verkehrsinfrastruktur, einschließlich des Ausbaus multi- modaler Verkehrslösungen,
- der Einsatz von Digitalisierung, einschließlich Künstlicher Intelligenz, zur maximal effizienten Nutzung von Transport- und Verkehrsressourcen,
- die Entwicklung und Abstimmung eines nachhaltigen Gesamtenergiekonzeptes für den Standort Österreich sowie die Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasserstraße und Luftfahrt, als Grundlage für alle weiteren Maßnahmen.
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